Michaela Kleemann
KJR-Vorstandsmitglied

„Chancengleichheit ist ein erstrebenswertes Ziel für jede Gesellschaft. Trotz vieler Bemühungen sind wir in Deutschland, in Bayern und auch in München noch ein gutes Stück davon entfernt, eine echte gesellschaftliche Chancengleichheit zu erreichen. Umso wichtiger ist es, dass durch Projekte wie Hilfe für Kids ein Anfang gemacht wird, auch finanziell benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Teilhabe am Leben zu ermöglichen, die ihnen sonst verwehrt wäre. Egal ob Bildungsangebot, Mittagsbetreuung oder Ferienfahrt – kein Kind oder Jugendlicher soll von einem Angebot ausgeschlossen sein, weil ihm oder ihr die finanziellen Mittel fehlen!“

Das Spendenprojekt Hilfe für Kids des Kreisjugendring München-Stadt (KJR) wurde 1998 ins Leben gerufen.

Hilfe für Kids unterstützt Kinder und Jugendliche, die unter erschwerten Bedingungen aufwachsen, ob von Armut betroffen oder sozial benachteiligt wegen ungünstiger Lebensumstände. Sie besuchen eine der 50 Kinder- und Jugendfreizeitstätten oder eine der acht Kindertageseinrichtungen des KJR oder sind Mitglied in einem der knapp 70 im KJR organisierten Münchner Jugendverbände.

Rückblick: 2018 – Hurra, wir werden 20 Jahre alt!

Hilfe für Kids wird in diesem Jahr 20 Jahre alt und wir machen uns selbst ein Geschenk: Wir sind inzwischen so genervt von dem immer öfter in den Medien verwendeten merkwürdigen Wort-Konstrukt “sozial schwache Kinder” und “sozial schwache Jugendliche“, dass es uns ein Herzensanliegen ist, etwas dagegen zu tun.

Wir starten unsere Sprach-Kampagne “Sozial schwach!? Geht’s genauer?”
Wir wollen sensibilisieren für eine klare Sprache, die das ausdrückt, was man eigentlich sagen möchte. Will man erzählen, dass der damit bezeichnete Mensch über wenig Sozialkompetenz verfügt? Oder geht es nicht eher um ungünstige Lebenssituationen wie: Die Familie hat wenig Geld zur Verfügung. / Das Kind benötigt besondere Unterstützung, die familiär nicht gegeben ist. / Der Jugendliche ist nach der Schule sich selbst überlassen …

Manche Erklärungen brauchen Raum und dürfen nicht aus Platznot in Texten und Artikeln gekürzt bzw. mit einem stigmatisierenden Oberbegriff (der übrigens auch kein Fachbegriff ist!) belegt werden. Wir möchten keinen neuen Begriff kreieren, der “sozial schwach” ersetzt. Wir setzen uns dafür ein, dass die verletzende und abwertende Wortschöpfung aus unserem Sprachgebrauch verschwindet, wenn es um Armut und soziale Benachteiligung geht.

Mehr dazu auf unserer Facebook-Kampagnenseite www.facebook.com/sprachkampagne/.

Und hier geht’s zu unserem Blog http://sozialschwach.kjr-blog.de/, denn die Medien-Welt ist voll von sozial schwachen Fundstücken – jeden Tag hören und lesen wir von “sozial schwachen Kindern”,  “sozial schwachen Familien” oder sogar von “sozial schwachen Milieus”.

Machen Sie mit und tragen Sie in Ihrem Umfeld dazu bei, dass wir den Ausdruck “sozial schwach” künftig nicht mehr lesen oder hören müssen!

Unser Schirmherr
Andreas Giebel

„Schon als Zivildienstleistender vor mehr als 35 Jahren im Freizeitheim Muspillistraße haben mich die täglichen Herausforderungen und das Zusammenwirken mit den Heimleitern und Jugendlichen begeistert und auch nachhaltig geprägt. Dass das Thema Armut seither nicht kleiner, sondern größer geworden ist, in einer modernen, vom Wohlstand geprägten Stadt wie München, sollte vielen von uns Anstoß genug sein, einen Beitrag zu leisten. Unsere Zukunft sind die Kinder, deshalb Hilfe für Kids!” – davon ist der Münchner Schauspieler und Kabarettist überzeugt.
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